Im Bett mit ... Hanno Müller

Ein Bett als Kunstinstallation in der Galerie dient als idealer Ort für und mehr oder weniger indiskrete Fragen an den ausstellenden Gastkünstler.

Hanno Müller ist freudig überrascht, als ich mit ihm zum Interview ins Bett will. Seine ehemalige Kollegin und Wegbegleiterin Renate, die ihn unterstützt, ist amüsiert. Sie selber widmet sich eher dem Klöppeln, arbeitet unter anderem alte Klöppelbriefe auf. Auch sie kommt mit und wir sind zu dritt. Hanno Müller ist 77 Jahre alt und gelernter Möbeltischler. „Das ich das noch erleben darf“ schmunzelt er. 30 Jahre hat der Hobbymaler und Gestalter in einer Modellbaufirma gearbeitet. Ab 1989 hat er für die Volkskunst Schneeberg in einer Außenstelle in SchönheidePyramiden gebaut.

„Dann kam die Wende“, sagt er, „und es war Schluss damit. Also hab ich mich mit dem Innenausbau selbstständig gemacht.“ Der Bezug zum künstlerischen Gestalten war schon immer da. 2007 absolvierte er einen Malkurs in der Volkshochschule und seine Bilder können sich sehen lassen. Kern- und Herzstück der Ausstellung ist jedoch der Schwibbogen mit Nachbauten von dem Schönheider Museum und der Kirche. Vor allem dem Museum gilt seine Liebe, da engagiert er sich. Ein Motor treibt die kleinen Figuren an, die zur Musik um die Gebäude laufen. Der Schwibbogen war schon zur Ausstellung in der Stollberger Kirche zu sehen, bei der jährlich vom 1.-3. Advent zwischen 60 und 80 Schwibbögen aller Arten ausgestellt werden und hat dort den 5. Platz bei der Bewertung erreicht. Ein anderer, von ihm gefertigter Schwibbogen steht immer im Advent als Dekoration im Schaufenster eines Juweliers in Schönheide. Schon im vorigen Jahr konnte man Mitte Januar bis Ende Februar die Arbeiten von Hanno Müller in der Galerie besichtigen. Diesmal sind seine Arbeiten bis Ende April 2016 zu sehen.